Kuscheltier oder Landplage?
Bei uns in Deutschland kennen viele Menschen Hamster lediglich als niedliche „Kuscheltiere“, die gern an Kinder verschenkt werden und nachts im Hamsterrad ihre Runden drehen. Dass sie in anderen Ländern als Landplage erhebliche Schäden anrichten und darum dort gejagt werden, ist weniger bekannt. Ebenso wissen wenige, dass Hamsterfelle in der Pelzbranche verwendet werden.
Im Unterschied zu vielen anderen Pelztieren werden Hamster nicht für die Pelzbranche auf Farmen gezüchtet. Ihre Felle kommen aus der freien Natur. Sie stammen meist von Feldhamstern aus Ungarn, zu einem kleinen Teil auch aus Rumänien und Polen.
Der Grund: In Ungarn, Rumänien und Polen benutzen die Menschen noch kaum bzw. gar nicht moderne Landmaschinen, die tief den Boden umpflügen. Sie verwenden auch kaum Pestizide, wie anderswo in Westeuropa. Eine Konsequenz dieser eher traditionellen Landwirtschaftsmethoden ist, dass Hamster und andere Feldnager, wie früher auch bei uns, sich hervorragend vermehren können, so dass die Menschen sie in vielen Landstrichen als schwere Landwirtschaftsplage erleben. Die Hamster fressen sich ihren Weg durch Korn- und Maisfelder und richten massive Schäden an. In Ungarn werden Feldhamster von Roma-Familien gejagt, die sich damit ein kleines Einkommen verdienen.
Ganz nebenbei: Der ursprünglich aus Syrien stammende Kuschel-Goldhamster ist mit dem zum Ausfüttern von Stoffmänteln verwendeten Feldhamster nur sehr entfernt verwandt.