Pelztiere-Lexikon


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K:
Karakul
Karakulschaf bzw. -lamm
Kojote
Kolinski
 
Karakulschaf bzw. -lamm
Ovies aries, Urheimat ist Zentralasien. Heute werden Karakulschafe in trockenen Steppengebieten Afghanistans, Russlands und im südwestlichen Afrika gehalten. Sie vertragen extreme Temperaturen und kommen mit karger Vegetation aus, wenn die Weideflächen hinreichend groß sind. In Namibias Dürre-Regionen zum Beispiel trampeln die Karakuls beim Weiden die Samen von Steppengras, die sich in ihrem Fell verfangen haben, in den Boden, den der Wind sonst forttragen würde. Gleichzeitig düngen sie den Boden und begünstigen damit ein Pflanzenwachstum, wenn der seltene Regen fällt.
Um genügend Futter zu finden, braucht ein einziges Schaf je nach Region drei bis zwölf Hektar Land. Das bedingt, dass die Größe der Herden reguliert werden muss und man nur einen Teil der Tiere heranwachsen lässt. Andernfalls wäre das Gebiet in kurzer Zeit völlig abgeweidet und damit das Überleben von Mensch und Tier in diesen Landstrichen unmöglich. Verarbeitet werden Fleisch, Wolle und Pelz der Karakuls. Da die Tiere in den Karakul-Farmen in freier Weidehaltung auf nicht pestizid-verseuchten Böden aufwachsen, werden die Karakul-Pelze (weitere Namen auch: Persianer, Breitschwanz-Persianer, Afghan Karakul oder Bukhara-Karakul) als „Bio-Pelz vom Ökolamm“ (so der Zoologe Prof. Dr. Helmut Hemmer, Mainz) bewertet. Der Persianer vom Karakul-Lamm bringt Ländern wie Namibia wichtige Devisen und somit ein Stück Entwicklungshilfe für die Region.