Pelztiere-Lexikon


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Waschbär
Wiesel
Wildkaninchen
Wildlife Management
 
Wildkaninchen
Wildkanin(chen) ( lat. Oryctolagus cuniculus) Wildkaninchen waren vor der Eiszeit über weite Teile Europas verbreitet. Infolge des immer rauer werdenden Klimas wurden sie nach Spanien und Nordwestafrika zurückgedrängt. Schon die Phönizier trafen nach der Landung auf der Pyrenäenhalbinsel ( 1100 v.Chr.) Wildkaninchen in riesigen Mengen an. Die Römer nannten die ihnen bis zur Eroberung Spaniens unbekannten Tiere "cuniculus", womit man unterirdische Gänge bezeichnete. Das Fleisch der bald auch in Gehegen gehaltenen Tiere, vor allem das der Jungtiere, galt im Altertum als Leckerbissen. Wildkaninchen wurden ausgesetzt auf Mittelmeerinseln, in Italien, Madeira, den Azoren und den Kanarischen Inseln. Im 12. Jahrhundert kamen sie nach England und Irland, Anfang des 15. Jahrhunderts nach Deutschland. Auch auf anderen Kontinenten wurden sie ausgesetzt. 1790 wurden die ersten Wildkaninchen in Australien eingeführt. Die unaufhaltsame Verbreitung der Tiere auf diesem Kontinent geht auf einen Engländer namens Autin zurück, der 1859 vierundzwanzig Tiere im Staat Victoria aussetzte. Von 1864 an breiteten sich dann auch in Neuseeland ausgesetzte Kaninchen sehr schnell aus. Da die Tiere in Australien bald zur Landplage wurden weil sie großflächig Weiden und Felder verwüsteten, führte man zu ihrer Bekämpfung Füchse ein. Die vermehrten sich zwar auch außerordentlich, was aber nicht zu einer wesentlichen Dezimierung der Kaninchen führte. Erst die Einführung einer Impfung mit dem Myxomatose-Bazillus und anschließender Wiederaussetzung durch einen Arzt in Frankreich führte dazu, dass in Frankreich die Bestände stark dezimiert wurden. Auch in Australien setzte man derart geimpfte Kaninchen aus, so dass es zu einem Massensterben kam. Da nicht alle Kaninchen diesen Viren erliegen, erholen sich Bestände aber immer wieder sehr schnell.